Im Schwurgerichtsprozess zum Mord an Fatima Zeeshan hält heute die Verteidigung ihres tatverdächtigen Ehemannes Mustafa Zeeshan das Schlussplädoyer. Das Urteil könnte im Anschluss fallen, ansonsten morgen. Indes schlägt der Fall bis nach Rom Wellen.

Mustafa Zeeshan habe nur vorgetäuscht, sich nicht daran erinnern zu können, seine hochschwangere Frau Fatima getötet zu haben – laut Gutachter Fabio Bonadiman sei er zum Tatzeitpunkt voll zurechnungsfähig gewesen. „Wir lagen alle falsch“, konterte Anna Palleschi, Gutachterin der Verteidigung. Indes wurde bekannt, dass der Angeklagte in 2 Wochen vor Gericht aussagen wird.

Die von Mai bis Dezember 2020 abgehörten Gespräche von Mustafa Zeeshan mit Verwandten standen am Dienstag im Mittelpunkt des Schwurgerichtsprozesses zum Mord an Fatima Zeeshan. Besonders ein Gespräch über einen Anruf bei Fatima Zeeshan gibt Rätsel auf.

Die Aufnahmen von Mustafa Zeeshan bei seiner Haftprüfung zeigen einen völlig abwesenden, regungslosen Mann im Rollstuhl, der weder auf Ansprache noch auf körperliche Reize wie das Zwicken in die Backe reagiert. Gezeigt wurden diese Bilder im Rahmen des gestrigen Verhandlungstages vor dem Bozner Schwurgericht. Für Gefängnisärztin Dr. Maria Elisa Bigarelli Symptome einer Katatonie: „Er war wie eine Statue“.

Ich entschuldige mich von Herzen bei der Familie, bei der Mama. Es tut mir leid. Ich bitte Gott um Vergebung. Was ich in mir fühle, weiß niemand“: Erstmals äußerte sich der Angeklagte Mustafa Zeeshan gestern vor Gericht zum Mord an seiner Frau Fatima Zeeshan im Jänner 2020. Als Zeitpunkt hatte er sich dafür den Moment ausgesucht, als Fatimas Mutter Neelam Karamat gestern vor dem Schwurgericht (Vorsitz Richter Carlo Busato) im Zeugenstand erschien.

Fatima Zeeshan wurde erstickt: Rechtsmediziner Dr. Dario Raniero bestätigte dies am Donnerstag vor dem Bozner Schwurgericht. Die Verletzungen am Kopf und im Brustbereich seien nicht tödlich gewesen.